FAQ: Häufige Fragen zur Zahnpflege

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Geschrieben von: Robert Mertens

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In unserem FAQ klären wir häufige Fragen zur Zahnpflege. Von der Zahnpasta und der richtiger Anwendung, der Inhaltsstoffe bis hin zur richtigen Putztechnik bei Kindern und Erwachsenen klären wir hier alle Fragen.

Häufige Fragen zu Zahnpasta für Erwachsene

Reicht eine Universal-Zahnpasta aus?

In der Regel reicht eine universelle Zahnpasta vollkommen aus, um die Zähne zu pflegen. Gute Produkte säubern unsere Zähne und schützen sie zusätzlich vor Karies. Knapp 95 Prozent aller Zahnpasten in Deutschland enthalten Fluorid. Putzkörper spielen ebenfalls eine wichtige Rolle: Diese bestehen oftmals aus Siliziumdioxid, helfen bei der Entfernung von Plaque (bakterielle Zahnbeläge) und sollen uns dabei helfen unschöne Verfärbungen durch Tabak, Kaffee, Tee und Rotwein mechanisch zu entfernen.

Die enthaltenen Putzkörper „schmirgeln“ unser Gebiss sprichwörtlich sauber. Die Stärke des Abriebs (Abrasivität) hängt von der Anzahl, der Größe, der Härte und der Form der enthaltenen Putzkörper ab. Im deutschen Handel gibt es Zahnpasten mit einer unterschiedlich starken Abrasivität. Zahnpasten mit einem starken Abrieb entfernen Verfärbungen gut, können jedoch bei Problemen (unter anderem bei freiliegenden Zahnhälsen) leider auch schaden.

Menschen mit einer Vorerkrankung sollten deshalb lieber eine Zahnpasta mit einem niedrigen Abrieb kaufen und mit ihrem Zahnarzt darüber reden. Hinweise zur Stärke des Abriebs befinden sich meistens leider nicht auf den Verpackungen.

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Für wen eignen sich Zahnpasten mit Weiß-Auslobung?

Möchten Sie Ihre Zähne so richtig zum Strahlen bringen, können Sie Zahnpasten mit einer Weiß-Auslobung verwenden. Sie sollten jedoch keinen allzu starken Effekt erwarten. Die speziellen Zahnpasten entfernen vorwiegend Verfärbungen. Dies schaffen aber auch einige Universal-Zahnpasten, die zusätzlich noch deutlich günstiger sind. Durch das regelmäßige Putzen bekommen Ihre Zähne im Optimalfall den ursprünglichen Farbton wieder zurück – dies bedeutet jedoch biologisch bedingt nicht automatisch ein strahlendes Weiß.

Einige Zahnpasten enthalten den Farbstoff „Blue Covarine“ und dieser lässt Ihre Zähne zumindest kurzfristig etwas weniger gelblich aussehen. In der Vergangenheit hatten viele der Weißmacher-Zahnpasten einen besonders starken Abrieb – dies ist heute zum Glück nicht mehr zwingend so.

Wer benötigt Sensitiv-Zahnpasta?

Sensitiv-Zahnpasten eignen sich für Menschen mit überempfindlichen Zähnen. Zu dieser Gruppe gehören rund 25 Prozent aller Deutschen. Die Zähne der Betroffenen reagieren auf Kaltes, Heißes, Saures und auf Süßes. Die häufigste Ursache dafür sind die freiliegenden Zahnhälfte. Die meisten Betroffenen sind über 40, jedoch kann sich das Zahnfleisch auch bei Jüngeren zurückziehen, falls diese beim Putzen zu stark „schrubben“. Haben Sie freiliegende Zahnhälfte, sollten Sie möglichst Zahnpasten mit einem geringen Abrieb wählen. Laut Experten sollten Sensitiv-Zahnpasten stets über einen niedrigen Abrieb verfügen. Zusätzlich enthalten die Zahnpasten spezielle Wirkstoffe, die die Schmerzempfindlichkeit verringern.

Kann eine „medizinische Zahnpasta“ mehr?

Alle Zahnpasten dürfen sich so nennen und die Zahncremes müssen dafür nichts Besonderes leisten. Es handelt sich weder um zulassungspflichtige Arzneimittel noch um echte Medizin-Produkte. Zahnpasten sind in der Regel Kosmetik-Produkte und sollen vor allem die Mundhygiene verbessern und uns vor Karies schützen.

Häufige Fragen zu Zahnpasta für Kinder

Wodurch unterscheiden sich Kinder-Zahnpasten von Junior-Zahnpasten?

Kinder-Zahnpasten sind empfehlenswert für Kleinkinder, für junge Grundschüler und für Kita-Kinder. Die Zahnpasten schmecken meist besonders mild, haben einen süßen, fruchtigen oder minzigen Geschmack und eignen sich für Kinder ab ihrem ersten Zahn. Sobald im Alter von rund 6 Jahren der erste dauerhaft bleibende Zahn durchbricht, sollte ein Umstieg auf Junior-Zahnpasten durchgeführt werden. Mit diesem Zahnpasten lassen sich die Milchzähne und die dauerhaft bleibende Zähne besser pflegen.

Der einfache Grund: Junior-Zahnpasten enthalten eine ähnliche Fluorid-Menge (maximal 1.500 ppm) wie Erwachsenen-Zahnpasten während Kinder-Zahnpasten deutlich weniger Fluorid enthalten.

Welche Fluorid-Menge sollten Kinder-Zahnpasten enthalten?

Kinder-Zahnpasten enthalten zwischen 500 und 1.000 ppm Fluorid. Seit 2018 empfehlen zahnärztliche Fachgesellschaften: Ab dem 2. und bis zum 6. Lebensjahr sollten die Kinder zweimal täglich mit einer maximal erbsengroßen Menge an Zahnpasta, die 1.000 ppm Fluorid enthält, putzen. Für kleinere Kinder vom 1. Milchzahn bis zum 2. Geburtstag reichen Zahnpasten mit 500 ppm Fluorid. Bei höher dosierten Zahnpasten sollte maximal eine reiskorngroße Menge verwendet werden.

Die geringeren Fluorid-Mengen sollen die Kinder vor Fluorose schützen. Damit sind die weißen Schmelzflecken gemeint, die sich an den Kinderzähnen bilden können. In der Regel handelt es sich dabei aber eher um ein ästhetisches Problem. Fluorose entsteht, wenn kleine Kinder während ihrer Zahnentwicklung regelmäßig eine überhöhte Menge an Fluorid aufnehmen.

Kann ein älteres Kind eine universelle Zahnpasta benutzen?

Ja, grundsätzlich können Kinder ab 6 Jahren eine universelle Zahnpasta als Alternative zu einer Junior-Zahncreme benutzen. Universal-Zahnpasten kosten in der Regel weniger Geld, schmecken dafür aber auch meist schärfer als süßlich-milde Junior-Zahnpasten. Besonders wichtig: Verwenden Kinder universelle Zahnpasten, sollten diese unbedingt zinkfrei sein.

Thema: Karies vorbeugen

Wie entsteht Karies?

Durch bakterielle Zahnbeläge (Plaque) entsteht Karies. Die Plaque-Bakterien ernähren sich vom Zucker aus unserer Nahrung und bilden anschließend Säuren, die die Mineralien aus unserem Zahnschmelz lösen und ihn nachhaltig schädigen.

Kann man mit fluoridhaltigen Zahnpasten Karies vorbeugen?

Ja das funktioniert: Durch Fluorid erhält unsere Zahnoberfläche Mineralien zurück und wird „mineralisiert“. Darüber hinaus werden unsere Zähne widerstandsfähiger gegenüber Säuren. Mehrere Fachgesellschaften in Deutschland empfehlen Fluorid in Zahnpasten. Die Kosmetikverordnung schreibt den Inhaltsstoff zwar nicht vor, legt dafür aber einen Maximalwert von 0,15 Prozent fest. Gemäß diesem Wert dürfen in einem Kilogramm Zahnpasta maximal 1.500 Milligramm Fluorid enthalten sein.

Erkennt man an der Zahnfarbe die Zahngesundheit?

Dies funktioniert nur bedingt, denn auch weiße Zähne sind nicht immun gegen Karies. Auf der anderen Seite können von Natur aus dunkler Zähne kerngesund sein. Viele Europäer haben kein weißes Gebiss und die Zähne werden im Alter meist noch dunkler.

Wie oft sollte man zum Zahnarzt?

Am besten Sie gehen zweimal pro Jahr Zahnarzt und lassen diesen eine Kontrolluntersuchung und eine professionelle Zahnreinigung durchführen. Schmerzende Zähne sollten vom Zahnarzt sofort untersucht werden, denn die dafür verantwortliche Karies muss unbedingt rechtzeitig behandelt werden.

Häufige Fragen zur Wirkung von Fluorid und anderen Inhaltsstoffen

Kann das enthaltene Fluorid Nebenwirkungen verursachen?

Das ist ausschließlich in besonderen Fällen möglich: Nehmen kleine Kinder während ihrer Zahnentwicklung in regelmäßigen Abständen eine zu große Menge an Fluorid auf, können dadurch gräuliche bis weiße Flecken an ihrem Zahnschmelz entstehen. Zahnärzte bezeichnen dies als Fluorose. Die unschönen Verfärbungen sind eher ein ästhetisches Problem und erst ab dem Durchbruch der dauerhaft bleibenden Zähne sichtbar.

Es ist schwer zu sagen, welche regelmäßige Fluorid-Menge die „Dentalfuorose“ begünstigt. Eines ist jedoch sicher: Kinder unter 6 Jahren sollten keine Prophylaxeprodukte in Form von Spüllösungen oder Gelees bekommen, denn dadurch können sie eine größere Fluorid-Menge unbeabsichtigt verschlucken.

Sollten die Eltern ihren Kindern zusätzlich Fluoridtabletten geben?

Nein, nutzen die Eltern für die Zahnpflege ihres kleinen Kindes eine fluoridhaltige Zahnpasta, sollten Sie unbedingt auf zusätzliches Fluorid verzichten. Nichtsdestotrotz ist es kein Problem, wenn die Familie zusätzlich ein fluoridhaltiges Speisesalz benutzt.

Kann das Fluorid auch giftig wirken?

Das Risiko sich mit Zahnpasta, die Fluorid enthält, zu vergiften, liegt bei 0. Für einen rund 75 Kilogramm schweren Erwachsenen muss die tödliche Dosis ca. 3.500 Milligramm betragen. Um diesen Wert zu erreichen müssten sie den Inhalt von rund 23 Zahnpastatuben (jeweils 100 Milliliter) verschlucken. Da 100 Milliliter Zahnpasta maximal 150 Milligramm enthalten dürfen, müssen Sie auf keinen Fall Angst vor einer Vergiftung haben. Leider wird Fluorid oft mit dem giftigen Gas Fluor verwechselt. Fluoride-Verbindungen sind in unserer Natur weit verbreitet und besitzen vollkommen andere Eigenschaften als das Gas Fluor.

Kann das Fluorid eine Krebserkrankung auslösen?

Nach den jetzigen, wissenschaftlichen Stand kann die Frage mit einem klaren Nein beantwortet werden. In der Vergangenheit gab es in den USA mehrere Untersuchungen. Dort verglich man, ob Menschen in Gebieten mit fluoridhaltigem Trinkwasser häufiger an Krebs erkranken als in anderen Gebieten. Das US-amerikanische NCI (National Cancer Institute) konnte diesbezüglich keinen Zusammenhang finden.

Welche Art von Fluorid wirkt am effektivsten?

In den meisten Zahnpasten kommen Zinnfluorid, Natriummonofluorphosphat, Natriumfluorid und Aminfluorid zum Einsatz. Laut wissenschaftlichen Studien ist Natriumfluorid wirksamer als das Natriummonofluorphosphat (Quelle). Weitere Studien deuten darauf hin, dass die beiden anderen Fluoride noch effektiver wirken könnten, jedoch gibt es dafür keinen klaren Nachweis (Quelle). Eine Kombination von Zinn- und Aminfluorid schützt nicht nur gut vor Karies, sondern zusätzlich vor Bakterien.

Welche Rolle spielt Zink?

In den universellen Zahnpasten wirkt das enthaltene Zink gegen Bakterien und somit auch gegen Zahnstein, Mundgeruch, Plaque und Zahnfleischentzündungen. Kinder-Zahnpasten sollten gemäß der Empfehlungen des Bundesinstituts für Risikobewertung in jedem Fall zinkfrei sein. Eine Überdosierung kann gesundheitsschädlich sein. Zu viel Zink kann auf Dauer unser Immunsystem schwächen und sogar neurologische Schäden entstehen lassen. Generell benötigen Kinder nicht so viel Zink wie erwachsene Menschen. Sowohl Kinder als auch Jugendliche nehmen die empfohlene Tageshöchstmenge meist über die normale Ernährung auf.

Weshalb enthalten die Zahnpasten Tenside?

Das NaLS (Natriumlaurylsulfat) ist in der Inhaltsstoffliste als SLS (Sodium Lauryl Sulfate) deklariert und zählt somit zu den Tensiden (waschaktive Substanzen). Diese unterstützen unsere mechanische Zahnreinigung und sorgen dafür, dass der Belag effektiver entfernt wird. In einer höheren Dosierung kann das Natriumlaurylsulfat zahnfleischirritierend wirken und die empfindlichen Schleimhäute reizen.

Eine Menge von maximal 2 Prozent gilt als unbedenklich. In den Zahnpasten sind üblicherweise zwischen 0,5 Prozent und 2 Prozent enthalten. Sie sollten jedoch Natriumlaurylsulfat meiden, falls Sie unter Aphthen leiden. Tun Sie dies nicht kann das NaLS dazu führen, dass vermehrt gelb-weißliche Bläschen auf Ihrer Mundschleimhaut auftreten.

Ist das Titandioxid in den Zahnpasten schädlich?

Titandioxid wird in den meisten Fällen als ein Pigment mit einer auffälligen Eigenschaft benutzt. Gesicherte Daten zu etwaigen Gesundheitsrisiken gibt es laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung aktuell nicht. Es wird jedoch vermutet, dass die eingeatmeten Partikel Ihre Lunge schädigen und eine Krebserkrankung erzeugen könnten. Bei den Zahnpasten besteht dieses Risiko nicht.

Welche Rolle spielen die pflanzlichen Bestandteile in den Zahnpasten?

Pflanzenbestandteile in Form von Pfefferminze und Kamille können bei Zahnfleisch- und Mundschleimhautentzündungen eine Behandlung bestenfalls unterstützen, jedoch nicht die Ursache beheben. Die therapeutische Wirksamkeit konnte bislang nicht ausreichend nachgewiesen werden und somit sind auch vorbeugende Effekte nicht zu erwarten.

Welche Wirkstoffe enthalten Mundspüllösungen? Welche Vor- und Nachteile gibt es?

Die nachfolgenden Wirkstoffe sind die häufigsten Zutaten von Mundspüllösungen und Zahnpasten:

Fluoride (Quelle)

  • wirken antibakteriell
  • härten den Zahnschmelz
  • schützen erwiesenermaßen vor Karies

Zinksalze (Quelle)

  • wirken gegen Bakterien, Plaque, Mundgeruch, Zahnfleischentzündungen und Zahnstein
  • Zahnpflegeprodukte für Jugendliche und Kinder sollten zinkfrei sein
  • eine Überdosierung kann das Immunsystem langfristig schwächen

Chlorhexidin und Cetylpyridiniumchlorid (Quelle)

  • bekämpfen Bakterien und Zahnbelag
  • sind in den geprüften Mundspiellösung in einer unbedenklichen Konzentration enthalten

Ätherische Öle (Quelle)

  • werden aus Pflanzen gewonnen
  • können in einer präzise abgestimmten Dosierung antibakteriell wirken

Häufige Fragen zur Zahnputztechnik und Mundhygiene

Lesen Sie auch unseren Ratgeber: Die 14 häufigsten Fehler rund um die Zähne

Wann und wie oft soll man die Zähne putzen?

Putzen Sie die Zähne mindestens zweimal pro Tag (morgens und abends) gründlich. Putzen Sie Ihre Zähne mindestens 2 Minuten lang. Verwenden Sie eine Zahnpasta mit einer sehr guten Kariesprophylaxe (enthält Fluorid).

Sollte man nach dem Zähneputzen ausspülen?

Putzen Sie Ihre Zähne mindestens 2 Minuten lang mit einer fluoridhaltigen Zahncreme, können Sie sich auf die Fluorid-Wirkung verlassen (Quelle). Natürlich spricht nichts dagegen, wenn Sie Ihren Mund danach mit etwas Wasser ausspülen, doch dies ist kein Muss! Ohne das Ausspülen wirkt das enthaltene Fluorid noch länger an Ihrer Zahnoberfläche.

Welche Putztechnik ist optimal?

Putzen Sie Ihre Zähne mit System und reinigen Sie sämtliche Zahnflächen (Quelle). Putzen Sie die Vorderseite, die Rückseite und die Kaufflächen. Im Optimalfall halten sie eine bestimmte Reihenfolge ein. Reinigen Sie die schwierigen Stellen als Erstes, denn zu Beginn haben Sie noch am meisten Motivation. Beginnen Sie beispielsweise rechts oben und reinigen Sie Ihre Innenflächen bis nach oben links. Anschließend folgen die Außenflächen. Wiederholen Sie die Prozedur mit Ihrer unteren Zahnreihe und reinigen Sie anschließend die oberen und die unteren Kaufflächen.

Achtung: Schrubben Sie horizontal hin und her, können Sie dadurch Ihr Zahnfleisch und Ihre Zahnhälse schädigen. Deshalb empfehlen Zahnärzte, dass Sie nach der sogenannten Bass-Methode putzen: Sie legen die Zahnbürste in einem 45 Grad-Winkel direkt am Zahnfleischsaum an. Danach lockern Sie die Beläge mithilfe von rotierenden Bewegungen und fegen diese vom Zahnfleisch (rot) zur Zahnkrone (weiß) aus. Mithilfe dieser Methode putzen Sie Ihre Zahnreihe abschnittsweise. Zur Reinigung Ihrer Vorderzähne halten Sie die Zahnbürste am besten aufrecht. Im Anschluss daran putzen Sie mit rüttelnden Bewegungen Ihre Kaufflächen. Durch diese Bewegung gelangen Sie mit den Zahnbürstenborsten in die Zahnzwischenräume.

Kann ein zu starkes Putzen Ihre Zähne schädigen?

Ja, das ist leider möglich (Quelle). Um ein Gefühl für den optimalen Druck zu bekommen sollten Sie mit Ihrer Zahnbürste zuerst auf eine kleine Küchenwaage drücken bis auf dem Display 150 Gramm erscheint. Stärker sollte der ausgeübten Druck auf Ihre Zähne nicht sein.

Darf ich meine Zähne sofort nach dem Essen putzen?

Heutzutage raten Zahnärzte sogar dazu (Quelle). In der Vergangenheit hieß es noch, dass man nach dem Essen 30 Minuten lang warten sollte, um den empfindlichen Zahnschmelz zu schützen. Zwar ist es korrekt, dass Säure aus Säften oder Obst den Zahnschmelz angreift und ihn weicher macht. Wie stark den Zahnschmelz ein anschließendes Zähneputzen verletzen kann, ist jedoch stark umstritten. Dies bestätigt eine aktuelle Metaanalyse von Wissenschaftlern der Universitäten Göttingen (Deutschland) und Fuzhou (China).

Wenn Sie mit dem Zähneputzen warten, erhöhen Sie auf jeden Fall das Karies-Risiko. Deshalb empfehlen Zahnärzte, dass Sie nach dem Essen möglichst zeitnah zur Zahnbürste greifen. Tipp: Möchten Sie auf säurehaltige Flüssigkeiten nicht verzichten, sollten Sie am besten in größeren Schlucken trinken und jeglichen Zahnkontakt so kurz als möglich halten.

Wie oft sollen die Zahnzwischenräume gereinigt werden?

Am besten mindestens einmal pro Tag vor dem Zähneputzen (Quelle). Sie sollten dabei nicht nur sämtliche Essensreste entfernen, sondern zusätzlich den vorhandenen Zahnbelag beseitigen. Dieser leider unsichtbare Bakterienfilm ist definitiv ein optimaler Nährboden Zahnfleischentzündungen und Karies. Knapp 40 Prozent Ihrer Zahnflächen befinden sich in den Zwischenräumen. Selbst mit der besten Zahnbürste gelangen Sie nicht überall hin. Abhilfe schaffen verschiedene Interdentalpflege-Produkte in Form von Zahnseide und Zahnzwischenraumbürsten.

Zahnseide oder Interdentalbürsten – was ist besser?

In einem aktuellen Test schnitten die meisten Interdentalpflege-Produkte gut ab. Es kommt vielmehr auf den individuellen Zahnzustand und die vorhandene Geschicklichkeit an, welcher Helfer am besten geeignet ist. Laut aktuellen Studien benutzen die meisten Menschen Zahnseide falsch und kommen mit den Interdentalbürsten einfach besser zurecht. Untersuchungen bestätigen, dass die Bürsten dadurch effektiver Plaque entfernen können als die Zahnseide. Deshalb sind die Interdentalbürsten aus wissenschaftlicher Sicht zu bevorzugen.

Für weitere Zwischenräume und zum Reinigen von Zahnspangen sowie Brücken bieten sich spezielle Flauschzahnseiden mit verstärkten Enden und einem aufgebauschten Mittelteil an. Kinder, motorisch eingeschränkte Menschen und Ungeübte/Ungeschickte kommen mit Zahnseide-Sticks besser zurecht. In den kleinen Plastikaltern befindet sich ein eingespanntes Stück Zahnseide. Eine weitere Alternative zu den herkömmlichen Interdentalbürsten sind Interdentalpicks mit weichen Borsten aus Gummi. Diese eignen sich auch ohne Einschränkungen für empfindliche Zahnhälse. Sollten Sie unsicher sein lassen Sie sich am besten in Ihrer Zahnarztpraxis individuell beraten.

Wie benutze ich Zahnseide korrekt?

Sie benötigen für die richtige Anwendung Geschick, Übung und auch Sorgfalt. Am besten Sie reißen etwa 50 Zentimeter Seide ab und wickeln sie um 2 Finger, sodass die Zahnseide rund 5 Zentimeter lang gespannt ist. Als Nächstes legen Sie die Seide in V-Form um den ersten Zahn und bewegen sich mehrmals auf und ab – keinesfalls hin und her! Verwenden Sie für jeden Zwischenraum einen neuen Abschnitt der Zahnseide. Am besten Sie halten eine feste Reihenfolge ein, denn sonst vergessen Sie vielleicht einen oder mehrere Zähne. Es ist ganz normal, dass es am Anfang etwas blutet. Je häufiger Sie die Zahnbeläge entfernen, desto weniger werden die Stellen bluten. Entsorgen Sie die benutzte Zahnseide nicht in der Toilette, sondern im Restmüll.

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Wie verwende ich Interdentalbürsten richtig?

Fragen Sie zuerst in Ihrer Zahnarztpraxis, welche Größe Sie benötigen. Die Interdentalbürsten müssen gerade so in die Zwischenräume passen. Sind die Bürsten zu klein, reinigen Sie den Zwischenraum nicht vollständig. Sind die Interdentalbürsten zu, können Sie damit Ihr Zahnfleisch verletzen. Schieben Sie die Bürsten vorsichtig in den Zahnzwischenraum und ziehen Sie die Bürsten leicht an den Zahn drückend wieder heraus. Wiederholen Sie die Prozedur von innen und spülen Sie zwischendurch Ihren Mund aus. Spülen Sie die Bürste nach der Reinigung ab und lassen Sie sie trocknen. Nach etwa einer Woche benötigen Sie eine neue Interdentalbürste – außer die Borsten haben sich bereits vorher verbogen.

Welchen Nutzen hat eine Munddusche?

Mundduschen ähneln elektrischen Zahnbürsten und reinigen Ihre Zähne mithilfe eines Wasserstrahls. Sie erreichen damit zwar die schwer zugänglichen Stellen, jedoch eignet sich eine Munddusche für die Zwischenraumreinigung nur begrenzt. Vor der Verwendung sollten Sie immer zuerst Ihre Zähne putzen. Mundduschen spülen einfach nur alle losen Speisereste und den bereits mit Ihrer Zahnbürste gelösten Belag weg. Gegen den festsitzenden Belag haben die Munddusche keine Chance. Menschen mit tieferen Zahnfleischtaschen sollten besser keine Munddusche benutzen. Es besteht eine große Gefahr, dass Essensreste in die Taschen hinein gespült werden und Entzündungen verursachen.

Was mache ich gegen Mundgeruch?

Reinigen Sie täglich Ihren Zungenrücken – entweder mit einem Zungenreiniger (bekommen Sie in der Apotheke) oder mit einem umgedrehten Teelöffel. Mundspüllösungen schaffen bei Mundgeruch nur kurzzeitig Abhilfe. Die Ursachen Ihres Mundgeruch beheben Sie jedoch nicht und diese können leider vielfältig sein. Fragen Sie am besten Ihren Zahnarzt um Rat.

Lesen Sie auch unseren Ratgeber: 17 Gründe für Mundgeruch

Ist Mundwasser dasselbe wie Mundspüllösung?

Nein: Eine Mundspüllösung wird unverdünnt verwendet während Mundwasser zuerst mit Wasser verdünnt werden muss. Viele Mundspüllösungen enthalten darüber hinaus Fluorid (schützt vor Karies). Aufgrund der hohen Konzentration ist Fluorid im Mundwasser in der Regel nicht enthalten. Dies wäre nur möglich, wenn das Mundwasser deutlich mehr Fluorid enthalten würde als die Kosmetikverordnung es erlaubt. Mundwasser schützt somit weder vor Karies noch hilft es gegen Mundgeruch.

Häufige Fragen zu Zahnpflege bei Jugendlichen und Kindern

Muss ich bei meinem Kind bereits den ersten Zahn putzen?

Sobald der erste Zahn da ist sollten Sie mit dem Zähneputzen beginnen. Karies kann schon bei Kleinkindern entstehen. Die Milchzähne haben einen besonders weichen und empfindlichen Zahnschmelz. Darüber hinaus kann sich der Milchzahnkaries später auf die dauerhaft bleibenden Zähne übertragen. Aus diesen Gründen sollten Sie die Zähne Ihres Babys oder Kleinkinds mithilfe einer altersgerechten Zahnbürste (kleiner Kopf, weiche Borsten) putzen und spezielle Kinder-Zahnpasten verwenden.

Lesen Sie auch unseren Ratgeber: Zähneputzen bei Babys

Sollten Eltern die Kinderzähne nachputzen?

Bis zu einem bestimmten Alter bzw. Entwicklungsstand ist dies empfehlenswert. Sie sollten die Zähne von Ihrem Kleinkind, Kita-Kind und Ihrem jungen Grundschüler stets nachputzen. Erst ab einem höheren Grundschulalter verfügen Kinder über die nötige Motorik, um ihre Zähne richtig selber zu putzen. Dieser Zeitpunkt ist gekommen, sobald die Kinder flüssig mit Schreibschrift schreiben. Putzen Kinder ihre Zähne zu früh alleine und nicht gründlich, droht Karies.

Lesen Sie auch unseren Ratgeber: Zähneputzen mit Kindern
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Kann das Trinken aus einem Fläschchen den Kinderzähnen schaden?

Leider ja. Die Zahnärzte bezeichnen dies als „Nuckelflaschenkaries“. Dieser entsteht, wenn die Kleinkinder dauerhaft aus dem Fläschchen trinken. Die oberen Schneidezähne sind am häufigsten davon betroffen. In besonders schweren Fällen betrifft dies auch die Backen- und die Eckzähne. Fruchtsäfte und gezuckerte Getränke greifen die Kinderzähne schneller an. Der Zucker wird von den Mundbakterien zu Säuren umgewandelt. Diese und die in den Getränken bereits enthaltenen Säuren entkalken die Kinderzähne und können sie mit der Zeit zerstören. Wasser und ungesüßter Tee sind gesündere Durstlöscher. Werden die Flüssigkeiten jedoch ununterbrochen aus den Fläschchen getrunken, richten sie langfristig ebenfalls Schaden an.

Wird der Speichel der Kinder dauerhaft durch die Flüssigkeiten verdünnt, werden die Zähne vom Speichel nicht mehr genügend umspült und der Säurespiegel im Mund gerät aus dem Gleichgewicht. Mit einem Jahr sollten die Kinder am besten schon üben, wie man aus einem Becher trinkt. Im Übrigen ist Karies auch noch ansteckend: Eltern mit Karies sollten den Schnuller oder den Flaschensauger ihrer Kinder deshalb nie selber in den Mund nehmen.

Wie nehme ich meinem Kind die Angst vor dem Zahnarztbesuch?

Beim ersten Zahnarztbesuch ist es hilfreich, wenn die Kinder die Zahnarztpraxis und die Instrumente auf eine spielerische Art und Weise kennenlernen. Eltern, die zu ihrem Kontrolltermin gehen, sollten ihre Kinder am besten mitnehmen und ihnen erklären, was genau passiert. Zu sehen, was die eigenen Eltern gerade machen, ist eine positive und interessante Erfahrung. Sollte das eigene Kind später Zahnschmerzen oder andere Probleme haben, ist die erste und zugleich wichtigste Hemmschwelle schon genommen. Bilderbücher mit positiven Bildern vom Zahnarzt und der Zahnarztpraxis sind ebenfalls eine gute Vorbereitung.

Mit wie vielen Jahren können Kinder eine Mundspüllösung verwenden?

Zahnärzte empfehlen Kindern erst ab dem 6. Lebensjahr eine Mundspüllösung anzubieten. Ab diesem Alter spucken die Kinder die Lösungen meistens wieder zuverlässig aus. Fallen die Milchzähne aus und wachsen die dauerhaft bleibenden Zähne nach, macht zusätzlich Fluorid Sinn, falls eine erhöhte Gefahr für Karies bestehen sollte. Am besten Sie sprechen mit Ihrem Zahnarzt darüber. Ihre Kinder sollten am besten direkt von Anfang an wissen, dass Mundspüllösungen niemals das Zähneputzen ersetzen und nur eine zusätzliche Möglichkeit sind, um die Zähne und das Zahnfleisch gesund zu halten.

Benötigen Jugendliche mit einer festen Zahnspange mehr als die Zahnbürste und die Zahnpasta?

Jugendliche mit einer festsitzenden Zahnspange müssen bei ihrer Zahnpflege besonders gründlich vorgehen. Die vielen kleinen Zahnzwischenräume zu reinigen ist keinesfalls einfach und erfordert viel Geduld und Fleiß. Nichtsdestotrotz sollten täglich Interdentalbürsten, Zahnseide und Mundspüllösungen zum Einsatz kommen. Mit genügend Übung gelangen die Jugendlichen mit Zahnseide oder Bürsten an alle Stellen, die sie mit ihrer Zahnbürste nur schwer erreichen.

Mundspüllösungen lassen sich im direkten Vergleich dazu unkompliziert verwenden. Die Lösungen können bei einer Zahnfleischentzündung, unter der Zahnspangenträger oftmals leiden, den Heilungsprozess unterstützen. Beinhalten die Lösungen genügend Fluorid, schützen sie noch zusätzlich vor Karies.


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